Adelberger Bürgerinitiative atmet auf – Regierungspräsidium (RP) in Stuttgart zeigt, dass es die Belange des Naturschutzes ernst nimmt
Der Jubel kannte keine Grenzen, als die Bürger der Initiative Adelberg vom Rückzug des Antrags durch die EnBW erfuhren. „Absolut sinnvoll“, fand ein Bürger, „nach der Entscheidung des Regierungspräsidiums“. In der Tat waren die Bürger vor allem auf das RP in Stuttgart äußerst gut zu sprechen. Dieses habe auf Basis der Gutachten „einfach, objektiv und richtig entschieden“. Am Vortag hatte das RP mitgeteilt, dass vom Tö- tungsverbot am Standort Adelberg nicht abgewichen dürfe. Ein KO-Schlag für das Vorhaben der EnBW, die das Verfahren sehr transparent betrieben habe. Herr Müller von der Initiative freute sich ebenfalls über die Entscheidung: „Das wird nicht immer so gesehen. Windkraft ist gut und richtig. Aber überall geht es nicht.“
Diesen Standpunkt vertrat auch die Kanzlei Baumann Rechtsanwälte aus Würzburg, als sie den Fall übernahm. Die Kanzlei, die Windkraft in erster Linie befürwortet, hat im Verfahren dargelegt, warum der Standort nicht geeignet war. „Es geht darum, Hand in Hand mit der Windenergie die richtigen Standorte zu finden. Keiner sollte unterschätzen, dass Eingriffe in die Natur deutlich globaler sind, als viele glauben“, mahnt Rechtsanwalt Dr. Degenhart.
Eine Sichtweise, die glücklicherweise auch das RP in Stuttgart vertrat. Und so atmet die Bevölkerung, die im Verfahren nicht zuletzt um ihre Gäste am staatlichen Erholungsort bangte, fürs Erste durch. Denn: „Der Kampf ist für Adelberg eigentlich noch gar nicht zu Ende“, wie Frau Beiß- wenger, eine der aktiven Bürgerinnen und Bürger erklärt. Als sie den Kopf hebt, blickt sie über den Herrnbachstausee nach Unterberken. „Dort drü- ben ist der Standort GP 03, Weinstraße und ein FFH-Gebiet“, sagt sie mit Verweis auf den Artenreichtum, der vor allem auf dem Gipfel besonders ausgeprägt ist. Genau dort, wo die Anlagen entstehen sollen. Auf beiden Seiten des Stausees bangen die Bürger darum, ob das Gebiet für Erholung geeignet bleibt – nicht nur, aber auch für den Rotmilan.