Die Kanzlei Baumann Rechtsanwälte PartG mbB hat am 18. Februar 2025 im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) sowie einer Privatperson Normenkontrollklage gegen den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Frankenwaldbrücke“ beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht. Diese Klage richtet sich gegen den Bebauungsplan für die zwei geplanten Hängebrücken, die das Höllental überspannen sollen.
Der Bau der beiden geplanten Brücken (1030 m und 378 m lang) würde zu erheblichen Eingriffen in ein Naturschutz- und FFH-Gebiet und zu einer massiven Steigerung der Touristenströme mit entsprechenden negativen Auswirkungen führen. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Pressemittelung des BN „Höllental: BN reicht Klage gegen Frankenwaldbrücke ein“ (unter diesem Link ist auch die ausführliche Stellungnahme des BN zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan abrufbar). In dieser Pressemitteilung vom 18. Februar 2025 heißt es:
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Der Bund Naturschutz in Bayern hat heute gemeinsam mit Stefan Pfeiffer, Organisator der Initiative Höllental, Normenkontrollklage gegen den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Frankenwaldbrücke“ beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingereicht.
„Das Vorhaben Frankenwaldbrücke ist unauflöslich mit den umgebenden Naturschutzgebieten verknüpft. Der Bau und die drastisch steigende Besucherzahl würden zu irreparablen Schäden im sensiblen Naturraum führen. Wir ziehen eine klare Grenze gegen diesen massiven Eingriff in die Natur und haben deshalb heute Klage gegen den Bebauungsplan eingereicht“, erklärt Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz.
Seit 2016 hat sich der BN kritisch, aber stets konstruktiv mit dem Projekt befasst. Doch trotz wiederholter Hinweise auf die massiven Umweltbeeinträchtigungen zeigt sich der Planungsverband uneinsichtig. „Das lässt uns keine andere Wahl, als nun rechtliche Schritte einzuleiten“, erklärt Ulrich Scharfenberg, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Hof.
„Nach über acht Jahren Widerstand gegen das Projekt Frankenwaldbrücke ist die gemeinsame Klage mit dem BN ein weiterer logischer und entschlossener Schritt zum Schutz des Höllentals“, sagt Stefan Pfeiffer als privater Mitkläger und Organisator der Initiative Höllental, die von ca. 1.500 Personen unterstützt wird.
Der geplante Bau der Frankenwaldbrücke würde massive Störungen und nachhaltige Schäden verursachen. Durch das Projekt droht eine enorme Zunahme der Besucherzahlen. An Wochenenden kann mit einer Verzwölffachung der Besucherströme gerechnet werden (siehe Stellungnahme, S.5) – mit gravierenden Folgen für Natur und Umwelt. Das Höllental ist das größte Naturschutz- und FFH Gebiet im Landkreis Hof mit einer außergewöhnlichen Biodiversität. Es bildet ein einzigartiges Mosaik aus Felsen, Schluchtwäldern, Auwäldern und Trockenbiotopen. Steile Felshänge, uralte Wälder und Fließgewässer machen das Höllental zu einer „Arche Noah“ für bedrohte Arten.
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Weiterführende Links
– Berichterstattung des Radio Euroherz „Naturschützer klagen gegen Bau der Frankenwaldbrücken“ vom 18.02.2025
– Berichterstattung der Frankenpost „Warum ein jahrelanger Rechtsstreit droht“ vom 18.02.2025
– Berichterstattung der Frankenpost „Das sagt das Landratsamt zur Klage“ vom 21.02.2025
– Website der Initiative Höllental: https://www.initiative-hoellental.de/