Mit Frau Rechtsanwältin Ariadni von Fournier verstärken wir unser Team am Standort Würzburg. Wir freuen uns über den Zuwachs und heißen unsere neue Kollegin herzlich willkommen!
Frau Ariadni von Fournier studierte Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Völkerrecht an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Leiden in den Niederlanden. Nach Abschluss des ersten Staatsexamens absolvierte sie ihr Rechtsreferendariat im Oberlandesgerichtsbezirk Bamberg mit einer dreimonatigen Auslandsstation bei der Deutschen Botschaft Wien. Im Anschluss an ihr zweites Staatsexamen arbeitete sie seit Juli 2023 zunächst als Assessorin in einer international vernetzten Kanzlei für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht. Seit Juli 2024 ist sie als Rechtsanwältin zugelassen und zugleich Teil der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB.
Über ihre Entscheidung, Rechtsanwältin zu werden und sich auf das Verwaltungsrecht in unserer Kanzlei zu spezialisieren, haben wir mit Frau Rechtsanwältin Ariadni von Fournier gesprochen.
- Warum haben Sie sich für das Studium der Rechtswissenschaften entschieden und wie sieht ihr bisheriger Werdegang aus?
Antwort:
Nach dem Abitur entschied ich mich, Jura zu studieren, da ich gerne das juristische Handwerkzeug erlernen wollte, um auf Basis der Gesetzgebung gerechte Veränderungen in der Welt zu erreichen. Außerdem hatte ich schon immer Freude am Schreiben.
Im Studium habe ich schnell bemerkt, dass mir das öffentliche Recht mit seinem klaren Aufbau und seinen Bezügen zu unseren Grundrechten und verfassungsrechtlichen Prinzipien besonders viel Spaß macht. Als ich den Schwerpunkt Völkerrecht wählte, fing ich an, auch mehr über universelle Menschenrechte zu lernen. Daraus ergab sich dann mein Wunsch, an der Universität Leiden ein Erasmus-Semester zu verbringen. Dort konnte ich gemeinsam mit anderen internationalen Studenten Kurse belegen, die so im Curriculum deutscher Universitäten nicht angeboten werden.
Das Völkerrecht faszinierte mich weiterhin, jedoch hatte ich mit der Zeit das Gefühl, dass es mir nicht praxisnah genug war. Ich entschied mich für eine Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin in einer Kanzlei für Wirtschafts- und Steuerstrafrecht und kehrte somit dem öffentlichen Recht – zunächst – den Rücken zu.
- Wie haben Sie dann wieder Ihren Weg ins Öffentliche Recht zurückgefunden?
Antwort:
Ich habe während des Referendariats das Berufsfeld „Verwaltung“ gewählt, da mir während der Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen dieses Rechtsgebiet erneut am meisten Spaß bereitete und mich auch inhaltlich am meisten interessierte. Während meiner Wahlstation bei der Deutschen Botschaft Wien hatte ich das Glück, zu vielen Themen journalistisch zu recherchieren, Veranstaltungen zu besuchen und entsprechende Texte für das Auswärtige Amt verfassen zu dürfen. Die Überschneidung von Wirtschaft, Kultur, Politik und Recht auf dem diplomatischen Parkett hat mir sehr gut gefallen. Wenn man im Öffentlichen Recht tätig ist, ist es ebenfalls durchaus wichtig, eine gewisse Kommunikationsfähigkeit mitzubringen, da man zu vielen Themen in der Öffentlichkeit Stellung beziehen muss. Obwohl ich nach dem Referendariat zunächst wieder primär auf dem Gebiet des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts tätig war, hatte ich während dieser beruflichen Tätigkeit auch mit den Corona-Überbrückungshilfen zu tun, und konnte erneut „öffentlich-rechtliche Luft“ schnuppern. Mir wurde hierbei bewusst, dass meine Leidenschaft auf dem Gebiet des Verwaltungsrechts liegt.
- Was genau hat Sie dazu bewogen, sich für unsere Kanzlei zu entscheiden und was begeistert Sie an der Tätigkeit als Rechtsanwältin im Öffentlichen Recht?
Antwort:
Als für mich klar war, dass ich im Verwaltungsrecht als Anwältin tätig sein möchte, lag die Entscheidung nahe, mich bei der Kanzlei Baumann zu bewerben. Die vielen Fälle, die die Kanzlei insbesondere auf dem Gebiet des Klima-, Umwelt-, Planungs- und Baurechts begleitet hatte, und auch die Großverfahren, die die Kanzlei geführt hatte, haben mich sehr fasziniert. Es erinnerte mich daran, warum ich eigentlich angefangen hatte, Jura studieren und dieser einstige Funken, Dinge in der Welt verändern zu können, wurde neu entfacht.
Durch meine praktischen Erfahrungen hatte ich die Erkenntnis gesammelt, dass mir die alltägliche Arbeit als Rechtsanwältin große Freude bereitet. Als Anwältin muss man einen Bezug zur Realität haben. Ich glaube, dass ich Eigenschaften mitbringe, die der Beruf des Rechtsanwalts erfordert.
Ich bin niemand, der schnell oder gerne aufgibt, ich interessiere mich für die Belange und Sorgen meines Gegenübers und recherchiere auch gerne mal investigativ, um herauszufinden, was sich hinter gewissen Dingen verbirgt.
Juristisch begeistert mich am Verwaltungsrecht, dass es so viel Streitbares gibt. Die Verfahrensakten sind dick und erfordern ein gutes Durchhaltevermögen, um die Sachlage zu erfassen. Außerdem muss man im Verwaltungsrecht häufig wissenschaftlich arbeiten und auf Basis der juristischen Methodik verständlich und stringent argumentieren.
Um es in den Worten unseres Kanzleigründers Wolfgang Baumann zu sagen: „Wichtig ist, dass man sich einen Bereich aussucht, für den man motiviert ist, und für den man auch durchs Feuer geht – durchs Feuer für den Mandanten.“ — Mich für meine Mandanten zu engagieren und ihnen vertrauensvoll an der Seite zu stehen, darauf freue ich mich sehr.
Wir danken Frau Rechtsanwältin Ariadni von Fournier für das Interview und gratulieren ihr ganz herzlich zu ihrer Vereidigung bei der Rechtsanwaltskammer Bamberg!