Noch bevor die 525 KV-HGÜ-Stromtrassen wie Südostlink und Südlink gebaut werden, verursachen diese schwerwiegende Schäden. Diese entstehen, weil die Netzbetreiber Tausende von Flächen für Voruntersuchungen in Anspruch nehmen. Diese Voruntersuchungen sind zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens unabdingbar. Der Vorhabenträger muss nämlich nachweisen wie das Erdkabel im Einzelnen verwirklicht werden kann.

Wie Erdkabel verlegt werden können, richtet sich nach den Eigenschaften des Untergrunds. Diese werden mit zum Teil 20-30 m tiefen Bohrungen, 3-10 m tiefen Bagger-Schürfen und Bodenproben festgestellt. Untersucht werden muss auch, inwieweit Bäche und Flüsse unterdükert und Straßen bzw. Autobahnen unterfahren werden müssen.

Dies alles findet auf einer Länge von bis zu 1000 km statt. Die Untersuchungsgebiete sind bis zu 1 km breit. Bei jeder Höchst-Spannungs-Stromtrasse fallen damit Untersuchungsgebiete im Umfang von bis zu 10.000 km² an. Der engere Untersuchungsbereich nimmt für jede Stromtrasse eine Fläche im Umfang von Groß-Berlin in Anspruch.

Bei den Voruntersuchungen, die von einer Vielzahl von Ingenieurbüros mit einer noch größeren Anzahl von Bohrfirmen durchgeführt werden, kommt es häufig zu Unregelmäßigkeiten. Die Schutzvorschriften für den Gewässerschutz und Naturschutz werden nicht eingehalten. Der Boden wird verunreinigt, zuweilen wird das Grundwasser verseucht, weil die an sich strengen Auflagen von den zum Teil ausländischen Firmen nicht eingehalten werden. Im Vorfeld des Leitungsbaus sind allzu oft schon Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.

Wie das im Einzelnen in der Praxis abläuft, zeigt ein Fall in Unterfranken, den die MainPost Würzburg ausführlich dargestellt hat:

Polizei ermittelt gegen SuedLink-Bohrungen: Öl tropfte auf den Boden, aber das Grundwasser ist nicht betroffen – mainpost.de am 04.09.2023